In diesem Workshop soll eine Sensibilisierung für strafrechtlich relevante Sachverhalte stattfinden. Der Workshop thematisiert das Strafrecht als eines der Rechtsgebiete, mit denen Jugendliche aufgrund ihrer Strafmündigkeit ab 14 Jahren mitunter in Berührung kommen können. Anhand von Fallbeispielen werden strafrechtliche Begriffe vereinfacht erklärt. Besonderes Augenmerk legen wir auf die aktive Beteiligung der Teilnehmer/innen, die aufgefordert sind, Fälle selbst zu lösen. Auch den Ablauf eines Strafverfahrens lernen die Jugendlichen kennen, wobei insbesondere die Hauptverhandlung im Strafverfahren anhand des gemeinsamen Nachspielens einer Gerichtsverhandlung veranschaulicht wird.
Im ersten Teil des Workshops beschäftigen wir uns mit der Frage, was in den Bereich des Strafrechts fällt und was es vom Privatrecht unterscheidet. Es werden die Zwecke des Strafrechts gemeinsam erarbeitet und besprochen, welche Rechtsgüter das Strafrecht beispielsweise schützt.
Anhand eines Paragraphen des Strafgesetzbuches wird der Aufbau einer solchen Bestimmung erklärt. Gemeinsam werden die Begriffe, die in dieser Bestimmung vorkommen, besprochen und so die oft unverständlich klingenden Bezeichnungen vereinfacht dargestellt.
Anhand eines praxisnahen Sachverhalts (Tina nimmt Oliver sein Mobiltelefon weg) versetzen wir uns in die Lage eines Richters/einer Richterin und wenden das soeben erworbene Wissen auf einen konkreten Fall an: Wir überprüfen, ob sich Tina strafbar gemacht hat. In einer Fallvariante, in der sich Oliver gegen die Wegnahme wehrt, besprechen wir, ob es in bestimmten Situationen erlaubt ist, seine Rechtsgüter zu schützen.
Anschließend werden die zwei Arten der Strafe (Geld- und Freiheitsstrafe) erläutert. Außerdem wird auf die Diversion als Alternative zur Strafe eingegangen.
In diesem Teil des Workshops wird erklärt, welche Personen als „Jugendliche“ im Sinn des Strafrechts gelten. Im Anschluss werden die Besonderheiten für Jugendliche im Strafrecht dargestellt.
Der Verlauf eines Strafprozesses soll anhand eines Beispiels veranschaulicht werden, um den Teilnehmer/innen einen Überblick über die einzelnen Verfahrensschritte zu vermitteln.
Schließlich wird anhand des schon bekannten Fallbeispiels eine Gerichtsverhandlung im Strafverfahren nachgespielt. Jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer wird eine Rolle zugewiesen. Dabei helfen Rollenbeschreibungen den Teilnehmer/innen, sich in die jeweilige Rolle hineinzuversetzen.
Legal Literacy Project
Verband
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